Kaiserin

Elisabeth

tätowiert,

magersüchtig,

kokainabhängig ?

Elisabeth Amalie Eugenie, Herzogin in Bayern

(geboren am 24. Dezember 1837 in München, Königreich Bayern; verstorben am 10. September 1898 in Genf, Schweiz) war eine Prinzessin aus der herzoglichen Nebenlinie Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld-Gelnhausen des Hauses Wittelsbach, durch ihre Heirat mit ihrem Cousin Franz Joseph I. ab 1854 Kaiserin von Österreich und ab 1867 Apostolische Königin von Ungarn

"Sisi" oder "Sissi"

Was ist jetzt eigentlich richtig?

Kaiserin Elisabeth schrieb ihren Spitznamen „Sisi” nur mit einem „s”. Ausgesprochen wurde der Kosename „Sie-sie”.

Regisseur und Drehbuchautor Ernst Marischka, Produzent der Sissi-Triologie, orientierte sich nur sehr vage am echten Leben der Kaiserin Elisabeth. Schon beim Namen hat er sich eine künstlerische Freiheit herausgenommen: er nannte sie "Sissi".

Tätowiert?

Ja, sie war war tätowiert. Und dies war kein jugendlicher Leichtsinn. Erst 1888, im Alter von 51 Jahren, suchte sie eine Hafenkneipe in Greichenland auf und ließ sich einen Anker auf die Schulter stechen.

Ihre Beweggründe dafür sind unbekannt. Überliefert ist aber, dass der Kaiser alles andere als erfreut auf die Tätowierung seiner Gemahlin reagierte. Kaiser Franz Joseph soll entsetzt gewesen sein: ‚Ein Unfug, eine fürchterliche Überraschung!'“

Magersüchtig?

Die Kaiserin Elisabeth hatte starke Probleme mit dem Älterwerden. Um ewig jung zu bleiben, trieb sie beispielsweise exzessiv Sport und cremte sich mit sündhaft teuren Tinkturen ein – für die Pflege ihrer Haare brauchten die Diener meist einen ganzen Tag. Ab dem 30. Lebensjahr ließ sie nicht mehr zeichnen oder fotografieren. Sie wog gerade 50 Kilogramm bei einer Größe von 172 Zentimetern. Es wurde also – nicht nur wegen ihrer Wespentaille – oft gemunkelt, dass sie an Magersucht litt.

 

Quelle:

Michaela und Karl Vocelka: Sisi. Leben und Legenden einer Kaiserin. München 2014.

Kokainabhängig?

Eine kleine Schachtel mit einer Spritze und der dazugehörigen Flasche mit der Aufschrift „Cocain“ ist im Wiener Sisimuseum ausgestellt. War die Kaiserin etwa kokainabhängig? In entsprechenden Foren im Internet wird dies kontrovers diskutiert. Wahr ist, dass sie sich gelegentlich Kokain injizierte. Kokain gehörte zu dieser Zeit in jede bessere Reisapotheke. Kokain wurde zu der Zeit als Medikament eingesetzt, bei Sisi vermutlich, um die Rheuma-Schmerzen zu lindern. Einige Quellen vermuten auch, dass Ärzte ihrer Melancholie vorbeugen wollten. Es gibt keine Hinweise darauf, dass dieser Medikamentengebrauch als Missbrauch, gar als Kokainabhängigkeit interpretiert werden kann.

Diese Spritze sieht der im Sisi Museum in Wien ausgestellten Spritze sehr ähnlich

Besuchen Sie das

Sisi Museum

in Wien