Was ist eigentlich eine Droge?
rauscherzeugende Substanzen - Arzneidrogen
Droge - rauscherzeugende Substanz
Das Wort Droge bezeichnet seit der Mitte des 20. Jahrhunderts umgangssprachlich auch rauscherzeugende Substanzen (Rauschdrogen, Rauschmittel oder Rauschgifte). Dabei handelt es sich um psychotrope Stoffe und ihre Zubereitungen, die sowohl eine körperliche Zustände verändernde Wirkung als auch eine bewusstseins- und wahrnehmungsverändernde Wirkung hervorrufen können. Im wissenschaftlichen Sprachgebrauch steht der Begriff jedoch eigentlich für getrocknete Teile von Pflanzen, Pilzen, Tieren oder Mikroorganismen, die zur Arzneimittelherstellung verwendet werden
Der Begriff Droge stammt etymologisch vom niederländischen droog für trocken ab (vgl. auch das ursprünglich niederdeutsche und weitgehend bedeutungsgleiche Wort dröge). Das wiederum wurde als drogue ins Französische übernommen und gelangte von dort gegen 1600 als Lehnwort ins Deutsche. Die weitere Bedeutungsentwicklung verlief über die (mittel-)niederländische bzw. (mittel-)niederdeutsche Wendung droge vaten, was wörtlich trockene Fässer hieß und Behälter für Trockenwaren bezeichnete. Im weiteren Verlauf wurde das Adjektiv droge bzw. später droog allmählich als Ersatz für die Wendung gebraucht und bezeichnete schließlich nur noch den Inhalt solcher Behälter. Dies waren zu Zeiten der niederländischen Kolonialherrschaft insbesondere getrocknete Pflanzenprodukte, wie etwa Tee und Gewürze. Aus dieser Bedeutung entstand danach über den Umweg über das Französische sowohl die heutige deutsche Bedeutung des Wortes Droge als auch das englische drug, welches auch (und vor allem) im Sinne von Medikament gebraucht wird.
Drogen oder Arzneidrogen
Drogen oder Arzneidrogen sind haltbar gemachte Teile von Pflanzen, Pilzen, Tieren oder Mikroorganismen und werden meist zur Herstellung von Arzneimitteln verwendet. Sie werden gewöhnlich durch Trocknung haltbar gemacht. Auch bestimmte biologische Substrate ohne zelluläre Struktur wie etwa Wachse und Harze und andere Abscheidungsprodukte werden zu den Drogen gerechnet. In früherer Zeit findet man auch mineralische Arzneidrogen beschrieben.Heutzutage sind pharmazeutische Drogen größtenteils pflanzlicher Natur.
Pflanzliche Drogen
Bei den pflanzlichen Drogen unterscheidet man pflanzenmorphologisch in Blüten-, Blatt-, Frucht-, Kraut-, Rhizom-, Rinden-, Samen- und Wurzeldrogen.
Beispiele für bekannte Drogen: Lindenblüten, Kamillenblüten, Wollblumen , Ginkgo biloba-Blätter , Sennesblätter , Sennesfrüchte, Fenchel, Keuschlammfrüchte , Eichenrinde, Weidenrinde, Echtes Johanniskraut, Mistelkraut, Spitzwegerichkraut, Spitzwegerichblätter, Flohsamenschalen, Süßholzwurzel, Primelwurzel , Südafrikanische Teufelskrallenwurzel (Harpagophyti radix);
Des Weiteren gibt es pflanzliche Drogen ohne zelluläre Struktur wie beispielsweise Arabisches Gummi, Traganth, Myrrhe, Perubalsam oder Rohopium.
Drogen tierischen Ursprungs
Drogen tierischer Natur mit zellulärer Struktur haben kaum noch pharmazeutische Bedeutung, werden jedoch noch für homöopathische Zubereitungen verwendet. Beispiele für solche Tierdrogen: Medizinischer Blutegel, Cochenilleschildlaus, Honigbiene.
Drogen tierischen Ursprungs ohne zelluläre Struktur sind beispielsweise: Bienengift, Bienenkittharz, Bienenwachs , Catgut, Lebertran, Ochsengalle, Schellack, Schlangengift, Schweineschmalz, Walrat, Wollwachs.